DIY: Natürliche Osterdeko: Bienenwachs-Eikerzen

by wildemoehre

Wer Wildkräuter sammelt, hält sich auch viel in der Natur auf und da stolpert man doch immer wieder über Naturschönheiten, die einen faszinieren. Neben den Kräutern finden auch einige natürliche Fundstücke den Weg mit heim und schmücken dann sowohl drinnen als auch draußen Haus und Hof. Eine natürliche Deko hat dabei gleich mehrere Vorteile. Zum einen ist sie frei von Plastik und Schadstoffen, wie Weichmachern, synthetischen Farbstoffen oder Schwermetallen. Sie verursacht keinen Müll, sondern kann nach ihrer Verwendung wieder in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Dekoartikel werden in Massen produziert und verkauft. Nicht nur die Produktion kostet jede Menge Energie, sondern auch der Transport. Bei billiger Importware ist zudem oft nicht klar, ob die Waren unter Einhaltung von arbeits- und sicherheitsrechtlichen Standards produziert wurden. Unaufhaltsam werden Dekoartikel produziert und oft nach einmaliger Benutzung weggeworfen oder eingemottet. Oft verschwinden sie für immer in der Schachtel, bis man sich irgendwann doch durchringt, sie zu entsorgen. Mit einer natürlichen Dekoration passiert das nicht. Sie enthält weder gesundheitsschädliche Stoffe, noch verursacht sie schwer abbaubaren Müll. Dagegen erfreut sie einfach und dass nicht erst, wenn sie auf dem Tisch steht. Schon allein das Sammeln von Bastelmaterial schafft eine Verbindung zur Natur und zur jeweiligen Jahreszeit. Dies erdet, beruhigt, hält gesund und bringt Freude für jung und alt. 

Osterei-Bienenwachskerzen im Eierkarton

Man benötigt nur: Eierkarton, geköpfte und entleerte Eier, Kerzendochte...

Ein Eierkarton dient als Kerzenhalter. Die geköpften und entleerten Eier werden mit einem Docht versehen und mit flüssigem Bienenwachs gefüllt. Die Osterei-Kerzen können auch mit etwas ätherischem Öl beduftet werden. Ganz einfach entstehen hier natürliche Kerzen. Und für die Verwendung der Eier gibt es auch ein Rezept.

...Bienenwachs und wer mag ätherisches Öl...

*WERBUNG unbezahlt und unbeauftragt wegen Produktabbildung

Natürliche Osterei-Kerzen aus Eierschalen und Bienenwachs

Kerzen sind nicht gleich Kerzen

Kerzen werden aus PARAFFIN, STEARIN oder BIENENWACHS hergestellt. Und was sind da die Unterschiede?

Paraffin-Kerzen

Paraffin ist der Rohstoff, aus dem die meisten Kerzen gewonnen werden. Es handelt sich dabei um einen Kerzenrohstoff, der aus Mineralöl gewonnen wird, genaugenommen ist es ein Abfallprodukt der Schmierölproduktion. Erdöl ist ein endlicher, nicht nachwachsender Rohstoff. Laut EU-Kriterien wird Paraffin als ungefährlich für Mensch und Umwelt eingestuft, aber irgendwie bleibt doch ein ungutes Gefühl. Zudem warnen Forscher vor dem regelmäßigen Abbrennen von Paraffin-Kerzen. Wer in geschlossenen Räumen ohne ausreichende Belüftung wiederholt größere Mengen von Paraffin-Kerzen anzünde, setze sich damit einiger schädlicher Substanzen, zum Beispiel Kohlenwasserstoffen wie dem giftigen Benzol, aus. Idealerweise verbrenne Paraffin zu Wasser- und Kohlenstoff, was harmlos wäre, hierfür sei die Flamme der Kerze allerdings nicht heiß genug. Bei qualitativ schlechten Paraffin-Kerzen mit hohem Schwefelgehalt kann zudem Schwefeloxid freigesetzt werden und unter Umständen zu allergieähnlichen Reaktionen führen. Schaut man auf die Klimabilanz, schneiden Paraffin-Kerzen ebenfalls sehr schlecht ab. Bei der Verarbeitung von Erdölprodukten werden große Mengen CO2 freigesetzt. Ebenso beim Abbrennen der Paraffin-Kerzen. In Deutschland setzt das Abbrennen von 150.000 Paraffin-Kerzen im Jahr mehrere tausend Tonnen CO2 frei.  Hin oder her, für Menschen, die sich einer natürlichen Lebensweise verschrieben haben, sind Paraffin-Kerzen sicher nicht die optimale Wahl und generell sollten sie das für niemanden sein. Bleiben noch Stearin- und Bienenwachskerzen.

Stearin-Kerzen

Stearin-Kerzen werden aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt. Das klingt erst einmal schon besser und immerhin handelt es sich hierbei um nachwachsende Rohstoffe, allerdings werden ganz viele Stearin-Kerzen aus Palm- oder Kokosöl hergestellt. Beides können insofern problematische Substanzen sein, als dass aufgrund der Massen-Nachfrage große Flächen des Regenwaldes den Plantagen weichen müssen und damit Landraub und ein Verlust der BIODIVERSITÄT einhergehen. Darüber hinaus wird durch die Zerstörung des Regenwaldes die Verdunstung reduziert. Die Bäume produzieren nämlich Dunstwolken, welche die Erdoberfläche vor weiterer Erwärmung schützen. Die Verdunstung des Regenwaldes beeinflusst die weltweite Luftzirkulation. Eine Reduzierung der Verdunstung könnte sich gravierend auf das Klima auswirken. Hinzu kommt, dass Menschen auf den Plantagen oft als Tagelöhner unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Schlussendlich belasten lange Transportwege das Klima. Beim Kauf von Stearin-Kerzen sollte unbedingt genauer auf die Herkunft und die Produktionsbedingungen geschaut werden.

Bienenwachskerzen

Bienenwachs ist in jedem Fall die umweltfreundlichste Variante, wenn das Bienenwachs vom heimischen Imker kommt. Da die Imker ihr Bienenwachs im “Wachskreislauf” großteils nach der Reinigung wieder verwenden, wird Bienenwachs häufig aus Ländern wie China, Südafrika und Südamerika importiert, was die Klima- und Umweltbilanz wieder deutlich trübt. Bienenwachs wird von den Honigbienen zum Bau der Bienenwaben erzeugt. hierfür müssen sie eine ungeheure Energie aufwenden. Es wird geschätzt, dass die Bienen zur Erzeugung von 1 kg. Wachs ungefähr 6 kg Honig verbrauchen. Deswegen führen die Imker das Wachs oft nach der Reinigung wieder zurück in die Mittelwände der Bienenstöcke. Bienenwachs-Reserven sind endlich. Bienenwachskerzen können daher nur ein Luxus für besondere Anlässe, wie beispielsweise das Osterfest sein.

Fazit

Schaut man sich die Zahlen und Fakten an, wird schnell klar, dass es keine optimalen Kerzen gibt.  Kerzen sind einfach Luxusartikel. Stearin- und Bienenwachskerzen erscheinen als gesundheitsfreundlichste und Bienenwachskerzen darüber hinaus als umweltfreundlichste Variante. Man sollte jedoch bedenken, dass beim Abbrennen von Kerzen IMMER gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden, gerade wenn mehrere Kerzen brennen und sich dabei Ruß bildet. Es sollte daher auf eine gute Durchlüftung der Räume geachtet werden und das Kerzenabbrennen, wenn möglich, auf besondere Anlässe und Zeiträume beschränkt und nicht unnütz “nebenbei” Kerzen abgebrannt werden. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Kerzen keine bedenklichen Farben, Lacke, Duftstoffe oder Flammschutzmittel enthalten. Bei der natürlichen Bienenwachskerze können wir uns da sicher sein.

Mit Zwiebelschalen gefärbte Eier mit “botanischen Mustern” sind ein hübscher Blickfang und wirken sehr natürlich.

Die Höcker von dem Eierkarton werden abgeschnitten und die kleinen Vasen hinein gesteckt.

Hübsch dekorierter Eierkarton mit Osterei-Bienenwachskerzen

Natürliche Osterdeko: Kleiner Ostergarten mit Bienenwachskerzen

Zu Festlichkeiten gehören auch Kerzen. Zu einer natürlichen Lebensweise passen am besten natürliche Kerzen und auch eine natürliche Osterdekoration. Eine kleine Inspiration mit Bastelanleitung und ein kleines Kerzen ABC findet ihr in diesem Blogpost […] Rezept drucken

Zutaten

  • 1 Eierkarton für 12 Eier
  • 3 mit Zwiebelschalen und botanischen Mustern gefärbte Eier
  • 3 geköpfte und entleerte Eier
  • 3-4 kleine Glasvasen oder Miniaturgläschen (Es können zum Beispiel Mini-Kork-Glasflaschen verwendet werden)
  • 150 g Bienenwachs
  • 5 Tropfen ätherisches Öl, z.B. Neroli (nur wer mag)
  • 1 Kerzendocht
  • Moos
  • Blüten, zum Beispiel Kirschblüten, Felsenbirnenblüten, Schlüsselblume, Veilchen, Bellis, Hyazinthen
  • Federn, zum Beispiel Perlhuhnfedern

Und so geht’s

  • Bienenwachs im Wasserbad schmelzen
  • In der Zwischenzeit die Kerzendochte entweder mit Wachs in den “leeren Eierschalen” befestigen oder mit einer Wäscheklammer mittig justieren. Am, besten kann man die Eier bearbeiten, wenn man sie hierfür in Eierbecher oder in den Eierkarton stellt.
  • Wenn das Bienenwachs geschmolzen ist, falls erwünscht, noch fünf Tropfen ätherisches Öl hinzufügen und gut verrühren.
  • Nun das flüssige Wachs in die leeren und mit Kerzendochten präparierten Eierschalen gießen und fest werden lassen.
  • Den Deckel vom Eierkarton wegschneiden.
  • Den Boden der Eierschale mit Moos auslegen und die gefüllten Glasvasen entweder im Moos verstecken oder die “Höcker” mit der Schere aufschneiden und die Glasvasen/Glasfläschchen vorsichtig hineinschieben. Die Gläschen mit Wasser füllen und Blüten hineinstecken.
  • Nun sowohl die gefärbten als auch die “Kerzen-Eier” gleichmäßig im Eierkarton verteilen und zum Schluss noch mit Federn dekorieren.

Und was ist mit dem Ei?

Daraus könnt ihr eine tolle Eierspeise machen. zur Fastenzeit blieben ja immer viele Eier übrig, da man auf tierische Lebensmittel verzichtete. Sie wurden zu farbigen Ostereiern oder aber auch gerne zu Gerichten, die reich an Eiern waren, verarbeitet. Typisch für diese Zeit waren u.a. Eierspeisen und Eierküchle mit Gundelrebe. Hier geht’s zum Rezept.

Vielleicht konnte ich euch ein wenig Lust auf eine natürliche Deko machen. Ihr müsst euch natürlich nicht an meine Bastelanleitung halten, sondern könnt eurer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen. In unserem Haus und Garten finden sich überall natürliche Gegenstände in die Deko eingebunden und ich muss sagen, das sorgt wirklich für Wohlfühlatmosphäre. Viel Freude beim Dekorieren und euch ein wundervolles Osterfest! Alles Liebe!

Eure Wilde Möhre

Disclaimer! Wenn man selber Wildpflanzen sammelt und diese nutzt, muss man in der Lage sein, die Pflanze zu hundert Prozent sicher zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Informationen sind sorgfältig zusammengetragen und recherchiert. Dennoch übernimmt der Anbieter dieser Webseite keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Seiten und Inhalte. Die vorgestellten Hausmittel und Rezepturen ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Anwendung bei Babies, Kleinkindern, Kindern, Schwangeren und Menschen mit Bluthochdruck sollte in jedem Fall unter ärztlicher Begleitung bzw. nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Bei unklaren, schweren, akuten und anhaltenden Gesundheitsbeschwerden reichen Hausmittel nicht aus und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Nachmachen der Rezepturen und die Anwendung der Tipps geschieht auf eigene Verantwortung.

Fotos: ©Silja Parke

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