Harz-Heilöle: Duftende Multitalente aus dem goldenen Harz der Bäume

by wildemoehre

Zum Dreikönigstag (6. Januar) geht es in meinem Blog um Harzheilöle. Es heißt die heiligen drei Könige, die auch als “Weise aus dem Morgenland” bezeichnet werden, seien dem Stern von Bethlehem zum Jesuskind gefolgt und hätten ihm aus Freude über seine Ankunft ihre Gaben dargebracht. Es waren Gold, Weihrauch und Myrrhe, allesamt Geschenke von Kostbarkeit und dreimal dürft ihr raten, auch äußerst wirksame Heilmittel. Wer hätte das gedacht?

Gold wird in der Homöopathie vielseitig eingesetzt, u.a. bei Bindehautentzündung, Nebenhöhlenentzündung, Bluthochdruck, Arteriosklerose, Krankheiten der Geschlechtsorgane, Arthritis und rheumatischen Beschwerden. Gold wurde bereits in der Antike mit Königtum in Verbindung gebracht und seit jeher werden aus Gold Luxusgüter hergestellt.

 Im alten Ägypten war Weihrauch nicht nur ein Symbol für die Offenbarung der der Gottheit, er verkörperte diese sogar. Weihrauch wurde als “Duft der Götter”, “Schweiß der Götter” oder als “Stoff, der göttlich macht” bezeichnet. Und so verwundert es nicht, dass schon zahlreiche kosmetische Rezepte mit Weihrauch aus dieser Zeit stammen. Auch die Toten, insbesondere Könige und Adelige, denn Weihrauch war teuer und kostbar, wurden mit Harzen einbalsamiert. Sie wurden mit in den Harzen getränkten Tüchern umwickelt, da die antibakterielle Wirkung des Harzes vor Verwesung schützte. Auch die Grabbeigaben wurden u.a. mit Harz balsamiert, damit der Tote möglichst lange davon zehren konnte. Der römische Kaiser Nero (37-68 n. Chr.) soll für die Leichenfeier seiner Frau Poppaea Sabina mehr als die Weihrauch-Jahresernte ganz Arabiens verwendet haben.

Wie dem Gold, werden auch Myrrhe und Weihrauch starke Heilkräfte zugesprochen. Hervorzuheben sind ihre beruhigende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung, weshalb sie u.a. zur Wundbehandlung, bei Störungen des zentralen Nervensystems, Muskel- und Gelenkentzündungen, Rheuma, bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, aber auch bei Magen- und Darmbeschwerden im Einsatz sind. Bei Weihrauch besteht auch die Möglichkeit der inneren Einnahme, zum Beispiel in Form von Tee, Tropfen oder Kapseln. Bei mir geht es heute aber um die äußere Anwendung der kostbaren Harze. Neben Weihrauch habe ich Zirbe verarbeitet, denn wir sollten nicht vergessen, dass auch wir in unseren Gefilden über äußerst heilkräftige Baumharze verfügen. Nicht umsonst werden Fichten-, Tannen-, Lärchen und Kiefernharz auch als “Alpenweihrauch” bezeichnet.   

Was sind Harze?

In natürlicher Form werden Harze als Naturharz von Tieren, Pflanzen und insbesondere von Bäumen abgesondert. Sie bestehen aus einer Mischung verschiedener chemischer Substanzen. Die mengenmäßig vorherrschenden Verbindungen sind Harzsäuren sowie ein nicht unwesentlicher Teil flüchtiger, aromatischer Verbindungen (ätherische Öle), auf welche die Heilwirkungen von Harzen zurückzuführen sind. Harze werden in Drüsen produziert und treten als klebrige, zähflüssige und wasserunlösliche Masse aus den sogenannten Harzkanälen aus. Sie werden von Pflanzen beziehungsweise Bäumen vorwiegend gebildet, um Wunden zu verschließen und diese somit vor dem Eindringen von Pilzen, Bakterien oder sonstigen Krankheitserregern zu schützen. Harze sind ein wenig wie die Wundpflaster des Waldes. Sie helfen den Bäumen bei der Heilung ihrer Wunden und bei ihrem Austritt aus den Harzkanälen, schließen sie sogar kleine Fremdkörper ein und transportieren diese mit dem Harz aus der Wunde heraus. Darüber hinaus überziehen einige Pflanzen ihre Blätter aber auch als Verdunstungsschutz mit harzhaltigen Substanzen.

Die Zirbe (Pinus cembra – Kieferngewächse/Pinaceae) gedeiht esrt ab 1.400 bis 1.500 Meter Höhe und Zirbenharz ist schwer käuflich zu erwerben. Für das Harz-Heilöl können aber auch Harze anderer heimischer Bäume, wie Fichte, Lärche und Tanne hergenommen werden.

Heimische Harze sammeln - Räuchern - Pechsalbe

Baumharze – Wundpflaster des Waldes

Zirbenharz

Harze in der alpinen Tradition

Auch im Alpenraum haben Harze Tradition, sowohl die gewerbliche Gewinnung zur Herstellung von diversen Produkten, als auch die private Sammlung und Verwendung im Rahmen des Brauchtums und der Volksheilkunde. Die „Pecherei“ war früher ein angesehener Beruf. Ein Pecher betreute ca. 4.000 Bäume. In den Alpenregionen wurde insbesondere Lärchenpech gewonnen, in Niederösterreich  waren es eher  Schwarzkiefern. Pro Stamm und Jahr konnten bis zu 4 kg Pech gewonnen werden.

 Die „Pecherei“ diente der Gewinnung von Harzen und deren Weiterverarbeitung zu Produkten wie Lacken, Papier, Seifen, Schuhcreme und Möbelpflege. Hierfür wurden die gewonnenen Harze mit Wasserdampf destilliert, wodurch sie in zwei Komponenten aufgespalten wurden: Zum einen in das wasserdampfflüchtige Terpentin und zum anderen in das nicht wasserdampfflüchtige Kolophonium.

Kolophonium wird u.a. genutzt, um die Saiten von Instrumenten einzureiben und damit einen kräftigen Gleithafteffekt zu erhalten, auch im Sport wird es genutzt, z.B. in Ballsportarten, um die Bälle damit einzureiben, in der Kletterei um die Haftung auf dem Felsen zu verbessern sowie von Tänzern und Boxern auf den Schuhsohlen, für eine bessere Bodenhaftung.

Harze werden im Alpenraum seit Jahrhunderten für medizinische Zwecke verwendet. Hergestellt werden vor allem Pechsalben, Tinkturen und Heilöle. Das Räuchern mit heimischen Harzen und Kräutern hat in den Alpen ebenfalls eine lange Tradition. Das Spektrum reicht von reinigenden Räucherungen, Räucherung von Kranken- und Sterbezimmern, Räucherung von Ställen bis hin zu Brauchtum und rituellen Räucherungen, zum Beispiel in den Raunächten.

Wohltuendes Harz-Heilöl mit heimischem Zirbenharz

Das Harz-Heilöl kann auch ganz leicht zu einer schönen Salbe verarbeitet werden.

Ich arbeite sehr gerne mit Harzen. Dieses Mal habe ich sowohl ein heimisches als auch ein exotisches Heilöl daraus hergestellt. Einerseits habe ich heimisches Harz aus dem Lungau von Zirbe  (Pinus cembra) und andererseits Weihrauch (Boswellia serrata) aus dem Sudan hierfür verwendet. Beide haben eine heilkräftige Wirkung, sind beruhigend, entspannend aber auch durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, entzündungshemmend und als Brustbalsam bei Erkältungen entkrampfend und auswurffördernd. Die Öle können pur verwendet oder wenn man mag, zu Salben und Cremes weiter verarbeitet werden. Darüber hinaus habe ich aus dem Weihrauch eine Tinktur hergestellt. Dasselbe könnt ihr mit heimischen Harzen natürlich auch machen. Die Tinktur verwende ich als Zutat für Kosmetika, wie beispielsweise einer Pflegecreme, die der Haut auch bei frostiger und trockener Winterluft hilft, die Feuchtigkeit zu halten und matt wirkender Haut wieder mehr Frische verleiht. Tröpfchenweise eingerührt entfaltet die Tinktur nicht nur ihre heilsame Wirkung, sondern leistet auch einen Beitrag zur Konservierung.  

Die Zirbe ist unsere “Meisterin der Entspannung”. Ihr ätherisches Öl vertieft die Atmung, richtet bei Erschöpfungszuständen wieder auf, wirkt haltgebend und sorgt für einen erholsamen Schlaf. Sie ist allerdings erst ab 1.400 bis 1.500 Höhenmetern zu finden und das Harz nur selten käuflich zu erwerben. Wer nicht die Möglichkeit hat, selbst Zirbenharz zu sammeln, muss aber nicht auf ein heimisches Harzheilöl verzichten und kann dieses auch mit Fichten-, Tannen-, Lärchen- oder anderem Kiefernharz herstellen.

Weihrauch gibt es käuflich zu erwerben, zum Beispiel in der Herbathek in Berlin, Prenzlauer Berg.

WERBUNG UNBEZAHLT UND UNBEAUFTRAGT. Ich empfehle die Herbathek sehr gerne, da ich während meiner “Berlin-Zeit” gerne dort gekauft und auch an kleinen Fortbildungen in der Herbathek teilgenommen habe. Die Inhaber sind sehr kompetent und ich denke, man kann auf die Qualität der Produkte vertrauen. Die Herbathek nimmt auch gerne Onlinebestellungen an und verschickt die Produkte zu dir nach Hause.

Wer speziell an der Zirbe Interesse hat, der kann hier in meinem Artikel von vor zwei Jahren noch ein bisschen mehr erfahren:

Weihrauch - zwar exotisch, aber ein wahrlich luxuriöses Multitalent

Weihrauch und seine heilende Wirkung

Das alte Heilmittel wird aufgrund seiner vielseitigen Heilkräfte in den letzten Jahrzehnten wieder neu entdeckt und findet aufgrund seiner Wirksamkeit in der Medizin wieder Anwendung.  

Weihrauch wirkt:

  • entzündungshemmend
  • immunstimulierend
  • leberschützend
  • antimikrobiell

und wird inzwischen gerne als Ersatz für Schmerzmittel und Cortison hergenommen. Die Nebenwirkungen des Weihrauchs sind bei richtiger Dosierung selten und geringer. Während bei konventionellen Medikamenten genverändernde, -schädigende oder krebserregende Nebenwirkungen vorkommen können, wurden diese Nebenwirkungen bei Weihrauch nicht festgestellt. Bei der innerlichen Einnahme von Weihrauch kommt es hingegen nur selten zu Übelkeit oder Durchfall. In der Regel wird er gut vertragen. Bei der äußeren Anwendung von Weihrauch kann allerdings eine allergische Reaktion nie ausgeschlossen werden, weshalb das Produkt zunächst auf einer kleinen Hautstelle aufgetragen und eine etwaige Reaktion abgewartet werden sollte.

Krankheiten bei denen Weihrauch zur Anwendung kommt, sind u.a.:

  • Asthma
  • Bauchspeicheldrüsenentzündungen
  • Rheumatische Erkrankungen (z.B. Morbus Bechterew, Arthritis, Weichteilrheuma)
  • Darmerkrankungen
  • Chronische Entzündungskrankheiten (z.B. Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa)
  • Frauenspezifische Leiden (z.B. Virus- und Pilzbefall der Geschlächtsorgane, Scheiden und Gebärmutterentzündungen, Mentruationsbeschwerden)
  • Grippale Infekte
  • Harnwegsinfektionen
  • Hirntumore und Hirnödeme
  • Kehlkopfentzündungen
  • Verschiedene Kopfschmerzarten
  • Leberzirrhose
  • Lymearthritis (Spätfolge der Infektionskrankheit Borreliose)
  • Mukuviszidose (erbliche Stoffwechselkrankheit, die zu einer Fehlbildung der normalen Schleimproduktion führt)
  • Muskelentzündungen
  • Nervosität
  • Ohrenbeschwerden

Angesichts dieser langen Liste verwundert es nicht, dass Weihrauch schon immer als äußerst wertvolles Gut angesehen wurde, das göttlich und einem König/einer Königin würdig ist oder eben dem Hoffnungsträger und Lichtbringer, dem heilversprechenden Jesuskind. Erwähnen möchte ich aber auch, dass die meisten dem Weihrauch zugeschriebenen Wirkungen auf der Erfahrungsheilkunde beruhen. Es gilt ihn auch wissenschaftlich noch besser zu erforschen. Einige kleinere Studien sollen aber durchaus schon positive Ergebnisse in Hinsicht auf den Weihrauch als Heilmittel erzielt haben.

Zu den Anwendungsformen von Weihrauch zählen u.a.:

  • Kapseln, Tabletten und Tropfen
  • Injektionen
  • Badezusätze
  • Massageöle
  • Pflegecremes
  • Kompressen und Packungen
  • Mundspülungen
  • Inhalationen
  • Räucherungen und weitere Duftanwendungen, wie zum Beispiel Raumduftsprays, Duftlampen, Aromadiffuser

Ich verwende  das Harz von Boswellia serrata, auch als indisches Olibanum bekannt. Es stammt von einem ursprünglich in Indien und Pakistan heimischen Weihrauchbaum, der zur Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae) gehört

Buch-Tipp!

Wer sich einmal ganz ausführlich mit Weihrauch und seinen heilenden Kräften auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich sehr das Buch “Weihrauch und seine heilende Wirkung” von Heidelore Kluge, Dr. Charles Fernando und Prof. Dr. Michael Winking. In dem Buch wird neben der Zusammensetzung und Geschichte des Weihrauchs der wirksame Einsatz von Weihrauch bei den weiter oben angeführten Krankheiten beschrieben. Darüber hinaus werden zahlreiche Tipps gegeben, wie sich eine individuelle Weihrauchtherapie zusammenstellen und durch weitere Heilpflanzen ergänzen lässt. Eine Übersicht aktueller Bezugsmöglichkeiten für Weihrauchpräparate runden diesen wertvollen Ratgeber ab. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass Weihrauch eine ärztliche Behandlung nicht ersetzt und dass eine Weihrauch-Therapie bestenfalls unter fachkundiger bzw. ärztlicher Beratung und Begleitung durchgeführt werden sollte.

Produktinformation

  • Taschenbuch: 152 Seiten
  • Verlag: MVS Medizinverlage Stuttgart; Auflage: 2., durchges. Aufl. (23. Februar 2005)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3830422075
  • ISBN-13: 978-3830422075
  • Größe und/oder Gewicht: 16,1 x 1,5 x 21,9 cm

BUCHWERBUNG UNBEZAHLT UND UNBEAUFTRAGT

Weihrauch-Heilöl, Salbe und Tinktur können mit Boswellia serrata selbst hergestellt werden. Wer sich die Arbeit nicht machen möchte, nimmt einfach ätherisches Weihrauchöl (40 Tropfen auf 50 ml Pflanzenöl)

Alpen-Weihrauch & Weihrauch-Rezepte:

Gold, Weihrauch und Myrrhe, das sind die Gaben der Drei Heiligen Könige. Allesamt kostbare Stoffe, jedoch nicht nur als Räucherwerk oder als dekorativer und demonstrativer Luxus, sondern auch als Heilmittel. Gelegentlich werden Harze auch als “das Gold der Bäume” bezeichnet. Der Grund hierfür erschließt sich einem schnell, wenn man sich mit deren vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten beschäftigt […] Rezept drucken

Und so geht’s

Alpenweihrauch-Heilöl

Zutaten:

• 3 esslöffelgroße Stücke Fichten-, Tannen-, Lärchen oder Zirbenharz • 0,5 L Pflanzenöl, z.B. Olivenöl oder Jojobaöl

Zubereitung:
  • Öl im Wasserbad auf Handwärme erwärmen
  • Baumharz hinzufügen
  • bei milder Hitze das Baumharz im Öl lösen (dauert etwa 30 Minuten)
  • durch ein feines Sieb oder Tuch abfiltern
  • in dunkle Flaschen abfüllen
  • kühl und dunkel lagern. Hält ungefähr ein Jahr.

Wer Duft und Wirkung noch ein wenig verstärken möchte, kann noch bis zu zwanzig Tropfen des entsprechenden ätherischen Öls hinzufügen. Allerdings würde ich mal mit einer kleineren Menge beginnen, denn Hinzufügen geht immer, während zu viel eben zu viel ist und bleibt. 😉

Weihrauch-Heilöl

Zutaten:

• 3 Esslöffel Weihrauch-Erbsen (Boswellia serrata) • 0,5 L Pflanzenöl, z.B. Olivenöl oder Jojobaöl

Zubereitung:
  • Weihrauch im Mörser fein pulverisieren
  • Öl im Wasserbad auf Handwärme erwärmen
  • pulverisierten Weirauch hinzufügen
  • bei milder Hitze den Weihrauch im Öl ausziehen (dauert etwa 30 Minuten)
  • abkühlen und den Vorgang für weitere 30 Minuten wiederholen
  • durch ein feines Sieb oder Tuch abfiltern
  • in dunkle Flaschen abfüllen
  • kühl und dunkel lagern. Hält ungefähr ein Jahr

Auch hier gilt, wer Duft und Wirkung noch ein wenig verstärken möchte, kann noch bis zu zwanzig Tropfen ätherisches Weihrauch-Öl hinzufügen. Allerdings würde ich mal mit einer kleineren Menge beginnen, denn Hinzufügen geht immer, während zu viel eben zu viel ist und bleibt. 😉 Doris Kern hat in ihrem Blog Mit Liebe gemacht einen schönen Tipp gegeben, damit keine Reste übrig bleiben. Die Weihrauchreste, die nach dem Abseihen zurückbleiben vermischt sie einfach mit etwas Zucker und Öl und erhält ein tolles Peeling.

Anwendung der Harz-Heilöle:
  • für die Einreibung bei rheumatischen Beschwerden sowie Muskel- und Gelenkbeschwerden und neuralgischen Schmerzen
  • als Brustbalsam bei Erkältungen
  • zur Behandlung kleinerer Wunden und von Insektenstichen
  • zur Entspannung bzw. bei rheumatischen und Muskel- und Gelenkbeschwerden für ein Vollbad (2-3 EL)
  • für die Fußmassage bei kalten Füßen
  • als Zutat für Salben

NICHT FÜR BABYS UND KLEINKINDER!

Alpenweihrauch-/Weihrauch-Salbe

Zutaten:
  • 50 ml Alpenweihrauch-Heilöl, z.B. Zirbe oder Weihrauch-Heilöl
  • 10 g Kakaobutter
  • 10 g Bienenwachs

 

Zubereitung:
  • Öl, Kakaobutter und Bienenwachs bei milder Temperatur im Wasserbad erwärmen, bis alles geschmolzen ist
  • Alles gut miteinander verrühren und auf einem kleinen Teller wie beim Marmeladekochen eine Gelierprobe machen.
  • Ist die Salbe noch zu flüssig, noch etwas Bienenwachs hinzufügen, ist die Salbe zu fest, noch etwas Öl hinzufügen. Entspricht die Salbe der gewünschten Konsistenz, kann sie mit einem Spatel noch ein wenig kaltgerührt und noch vor dem Festwerden in einen Tiegel aus Dunkelglas abgefüllt werden.
  • Den Tiegel noch so lange geöffnet lassen, bis die Salbe ganz ausgekühlt und fest ist. Den Tiegel dabei mit einem Küchenpapier zudecken.
  • Nachdem die Salbe komplett ausgekühlt ist, den Tiegel mit dem Deckel verschließen.
  • Die Salbe hält bei kühler und trockener Lagerung sechs bis zwölf Monate.

 

Anwendung der Alpenweihrauch/Weihrauchsalbe:
  • als Brustbalsam bei Erkälrtungen
  • als Wundsalbe bei kleineren Verletzungen
  • zur Schmerzlinderung bei neuralgischen und rheumatischen Beschwerden
  • bei Verspannungen
  • bei Muskel- und Gelenkbeschwerden

NICHT FÜR BABYS UND KLEINKINDER!

Weihrauch-Tinktur

Zutaten:

• Weihrauch-Erbsen (Boswellia serrata) – Verwendung von 12,5 g pro 50 ml Alkohol • Alkohol (70 % Vol. – in der Apotheke erhältlich)

Zubereitung:
  • Weihrauch in einem Mörser pulverisieren.
  • Ein verschließbares Schraubglas mit dem pulverisierten Weihrauch befüllen.
  • Mit siebzig-prozentigem Alkohol auffüllen (Weihrauch muss komplett mit Alkohol bedeckt sein) und verschließen.
  • Vier Wochen in dem Alkohol ausziehen und das Glas regelmäßig etwas bewegen (hin und herdrehen), damit sich der Alkohol gut mit den Wirkstoffen sättigen kann. Der Alkohol bekommt mit der Zeit eine schöne, golden-honiggelbe Färbung.
  • durch ein feines Sieb oder Tuch abfiltern
  • in dunkle Flaschen abfüllen
  • kühl und dunkel lagern. Hält mindestens ein Jahr.

 

Anwendung der Weihrauch-Tinktur:
  • als Zutat (Wirkstoff/Konservierung) für Pflege-Cremes
  • als Zutat für ein juckreizstillendes und entzündungshemmendes Gel zur Behandlung von Insektenstichen
  • verdünnt mit Wasser als Kompresse bei Insektenstichen und schlecht heilenden Wunden
  • als Zutat für eine Gurgellösung für die Mundpflege und zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum (verdünnt mit Wasser oder mit Sole)
  • innere Einnahme nach Absprache mit dem Arzt zweimal täglich bis zu 25 Tropfen verdünnt mit lauwarmen Wasser bei Störungen des Nervensystems, Problemen im Magen-Darm-Bereich, Rheuma, Gelenkentzündung.

ÄUSSERLICH NICHT FÜR BABYS UND KLEINKINDER, INNERLICH NICHT FÜR BABYS, KLEINKINDER, KINDER, SCHWANGERE UND WÄHREND DER STILLZEIT.   BEI ÄUSSERLICHER ANWENDUNG DAS PRODUKT AM BESTEN ERST EINMAL AUF EINER KLEINEN HAUTSTELLE AUF VERTRÄGLICHKEIT TESTEN.

Ihr Lieben, aus meinem Blogbeitrag ist ein ziemlich ausführlicher Artikel über Harze und Weihrauch geworden. Es lag mir jedoch am Herzen zu zeigen, wie kostbar diese von den Bäumen produzierten Substanzen sind. Sie sind wahre Geschenke der Natur und werden nicht umsonst auch als “Gold der Bäume” bezeichnet. Damit schließt sich am Ende meines Beitrages der Kreis wieder und vielleicht ist es auch ein kleiner Anstoß über unseren Umgang und unsere Wertschätzung für Bäume nachzudenken. In diesem Sinne wünsche ich euch alles Liebe und freue mich natürlich auch immer über eure Kommentare!

Eure Wilde Möhre

Disclaimer! Wenn man selber Wildpflanzen sammelt und diese nutzt, muss man in der Lage sein, die Pflanze zu hundert Prozent sicher zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Informationen sind sorgfältig zusammengetragen und recherchiert. Dennoch übernimmt der Anbieter dieser Webseite keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Seiten und Inhalte. Die vorgestellten Hausmittel und Rezepturen ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Anwendung bei Babies, Kleinkindern, Kindern, Schwangeren und Menschen mit Bluthochdruck sollte in jedem Fall unter ärztlicher Begleitung bzw. nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Bei unklaren, schweren, akuten und anhaltenden Gesundheitsbeschwerden reichen Hausmittel nicht aus und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Nachmachen der Rezepturen und die Anwendung der Tipps geschieht auf eigene Verantwortung.

Fotos: ©Silja Parke

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4 comments

Miriam 9. April 2020 - 08:10

Hallo, danke für den ausführlichen und tollen Artikel! Besonders die Rezepte am Ende gefallen mir gut. Das Rezept für das Weihrauch-Heilöl möchte ich gerne mal ausprobieren. Hast du einen guten Tipp, wo man die Weihrauch-Erbsen am besten herbekommt?

Reply
wildemoehre 9. April 2020 - 10:35

Hallo liebe Miriam, oh, das freut mich sehr! Dir wird das Weihrauchöl sicher gefallen. Ich kopiere dir hier ein paar Links hineien: https://www.raeucher.info/product-tag/weihrauch/; https://www.herbathek.com/bio-heilkraeuter-tees-gewuerze/einzel-kraeuter/weihrauch-erbsen?number=hp7224-0100; https://www.naturkosmetik-werkstatt.at/?s=Weihrauch&post_type=product – Viel Freude beim Ausprobieren und alles Liebe! Silja

Reply
Barbara Leineweber 14. Januar 2022 - 09:30

Vielen Dank für den Beitrag über die Harze!
Kann ich mich für einen newsletter oder dergleichen anmelden?
Die Social Medien nutze ich nicht.
Herzlich
Barbara

Reply
Prisca 29. März 2024 - 07:03

Hallo wilde Möhre, sehr schönen wissenschaftlichen Hintergrund hast du. Toll! Ich habe im Winter von meinem Sauerkirschbaum viele viele Harzbobbels abgenommen, kann ich das Harz auch wie die anderen Harze verwenden? Diese Frage umtreibt mich seit demnach sie gepflückt habe? Ich wollte nämlich Creme draus machen.
Liebe Grüße Prisca

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