Die Linde. Über so manche Erkältung wird sie den meisten von uns schon mit Tees und Bädern aus ihren Blüten hinweg geholfen haben aber wusstet ihr, dass die Linde nicht nur ein Heilmittel, sondern auch lecker und g’sund ist? Wie wäre es denn mal mit einer “frühlingszarten” Lindenblatt-Jause?
Ein Loblied auf die Linde
Wer liebt sie nicht? Wir Menschen haben eine ganz besondere Beziehung zu ihr. Die Linde war und ist der Mittelpunkt zahlreicher Dörfer. Hunderte von Jahren steht sie oft schon beständig und stattlich am Dorfplatz. Viele Generationen hat sie schon erlebt, wie sie feierten, tanzten, trauerten, richteten, Nachrichten austauschten, liebten und küssten. So kommt sie auch in zahlreichen Liebesgeschichten vor und der mittelalterliche Dichtersänger Walther von der Vogelweide bettete seine zwei Liebenden unter der Linde. Kann es da Zufall sein, dass die Linde tausende, herzförmige Blätter als Laub an ihren Ästen trägt? Gerade jetzt im Frühling sind wir bezaubert von den zart grünen Blättchen – “lindgrün” sind sie und lauter kleine Herzchen.
"Lindernde" Heilpflanze
Als wirkungsvolles Mittel bei Erkältungskrankheiten, grippalen Infekten und Reizhusten ist die Linde uns wohl bekannt. Insbesondere die Blüten werden für schweißtreibende Tees und Bäder hergenommen und haben darüber hinaus eine schleimlösende, beruhigende und krampfstillende Wirkung. Es kann u.a. ein Sirup oder ein Sauerhonig (Oxymel) mit Lindenblüten hergestellt werden. Sogar in dem Wort “lindernd” steckt die Linde drinnen.
Wilde Delikatesse
Wusstet Ihr aber, dass das junge Lindenlaub auch in der Küche eine echte Delikatesse ist? Es schmeckt so zart und mild, dass man es wunderbar für Frühjahrssalate und Wildgemüsegerichte verwenden kann, auch für Füllungen eignen sich die zarten Blättchen gut. Darüber hinaus sind aber auch die Lindenblüten eine Leckerei. Lindenblütenlikör, -zucker, -sirup, -gelee, mit Lindenblüten aromatisierte Süßspeisen, Schokolade, Lindenblüten-Pannacotta. Es gibt viele Möglichkeiten. Die Blüten werden etwas später im Jahr ca. ab Juni gesammelt, an einem trockenen Tag, ein bis drei Tage nachdem die Lindenblüten erblüht sind und wenn sie intensiv duften. Vor dem Aufblühen können die Blütenknospen getrocknet und pulverisiert zum Binden von Suppen und Saucen verwendet werden.
Wilde Delikatesse: Lindenblätter als Jausenbelag, Frühlingssalat, für Füllungen oder Aufstriche.
Ein Malvengewächs
Früher war die Linde einmal ein wichtiger Nahrungslieferant. Mit den jungen Blättern wurden sogar die Schulbrote der Kinder belegt. Das war nicht nur eine sehr saftige, sondern auch eine sehr gesunde Jause für die Pause, denn die Linde gehört zu den Malvengewächsen und diese enthalten u.a. besonders viele gesunde Schleimstoffe. Diese schützen unsere Schleimhäute, was uns u.a. widerstandsfähiger gegen Infektionskrankheiten macht. Zudem regulieren Schleimstoffe die Verdauungstätigkeit, hemmen Entzündungen und senken den Blutzucker und das Cholesterin. “Wildes Grün” und auch unsere Linde ist zudem reich an Flavonoiden, das sind äußerst wirkungsvolle Antioxidantien, die unsere Zellen vor Angriffen freier Radikale schützen.
Wo ihr die Linde zu finden ist
Um das frische Lindenlaub zu sammeln, müsst ihr nicht einmal in den Wald gehen, denn die Linde mag die Nähe zum Menschen und steht gar nicht so gerne eng und Baum an Baum. Die Linde mag lieber luftig und eher alleine stehen. Häufig findet man sie auf Dorfplätzen, an Wegkreuzungen, auf Bauernhöfen, in Siedlungen und parkähnlichen Anlagen aber auch als “Randbaum” von Misch-, Hang- und Auwäldern. Die Unterscheidungsmerkmale von Sommer- und Winterlinde sowie ein weiteres Rezept findest du hier.
Rezept: Frühlingszarte Lindenblatt-Jause
Lindenblatt-Jause
wildemoehre
Zutaten
Und so geht’s
E voilà. Fertig ist ein ganz einfach und in wenigen Minuten fertiges, super gesundes Jausenbrot! Einen guten Appetit wünscht euch…
Eure Wilde Möhre
Fotos: ©Silja Parke, ©Andreas Thomasser, ©Wilfred Bedek oder entsprechend der Verzichtserklärung Creative Commons CC0 von der kostenlosen Bilddatenbank Pixabay entnommen
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