Wildspinat- & Wildblüten-Quiche

by wildemoehre

Für die Wildkräuterküche sprechen so viele Argumente. Sie ist bunt, eröffnet eine neue Vielzahl interessanter Geschmäcke und sie hat es in sich. Denn Wildkräuter sind äußerst reich an Vitaminen, Mineral- und Vitalstoffen, meistens um ein Vielfaches mehr als Kulturgemüse. Zudem enthalten Wildkräuter oft verdauungsfördernde Inhaltsstoffe, wie Bitterstoffe und ätherische Öle, die das Essen gut bekömmlich machen und damit die Verdauungsorgane entlasten und schonen.

Grundsätzlich unterscheiden wir “Wildgemüse” und “Würzkräuter”. Unter den Begriff Wildgemüse fallen milde Wildkräuter, die in größeren Mengen verzehrt, u.a. für Füllungen verwendet und oft wie Spinat zubereitet werden können. Würzkräuter hingegen werden, wie es der Begriff auch vermuten lässt, eher zum Würzen verwendet. Sie enthalten in höherer Konzentration intensiv schmeckende und wirksame sekundäre Inhaltsstoffe, vor allem ätherische Öle und Bitterstoffe und werden daher nur in kleinen Mengen eingesetzt. 

Heute habe ich ein Rezept für eine leckere Wildkräuter-Quiche für euch, die ihr nach Herzenslust mit Wildgemüse, Würzkräutern und Blüten eurer Wahl füllen und dekorieren könnt. Das macht richtig Spaß. Man braucht nur die Grundzutaten und den Rest sammelt man beim Spaziergang oder Rundgang durch den Garten. 

Liebt ihr es auch, so viel Farbe, Frische und Geschmack auf dem Teller zu haben? Für uns ist das Genuss und Lebensqualität pur! 

Knoblauchsrauke
Löwenzahn
Wiesenklee
Bärlauch
Die Gartenmelde wuchert in unserem Garten nur so. Sie ist riesig wie ein Busch und ein leckeres, ständig nachwachsendes "Wildgemüse". Die Gartenmelde kann wie Spinat verarbeitet oder Salaten und Pestos roh hinzugefügt werden. Ihr Geschmack ist sehr mild. Die Blätter sind insbesondere wegen der roten Spitzen sehr dekorativ.

Essbares Wildgemüse

Das ist sozusagen euer “Hauptfüllmaterial” für eine wilde Quiche. Es kommen die Blätter unterschiedlichster Wildpflanzen in Frage, z.B., um nur einige zu nennen:

  • Bärlauch (Allium ursinum)
  • Behaartes Franzosenkraut (Galinsoga ciliata)
  • Gartenmelde (Atriplex hortensis)
  • Gemeiner Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Gewöhnlicher Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gewöhnliche Nachtkerze Oenothera biennis)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Große Brennnessel (Urtica dioica) – Blätter vorher mit Nudelholz walzen oder blanchieren, damit die Brennhaare zerstört werden und nicht auf der Zunge bitzeln.
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine) – nur im Frühjahr, wenn die Blätter noch zart sind und nicht so stark kletten.
  • Knoblauchsrauke (Allaria petiolata)
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata) / Breitwegerich (Plantago major)
  • Spreizende Melde (Atriplex patula)
  • Weißer Gänsefuß (Chenoodium album)
  • Wilde Malve (Malva sylvestris)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)

Der Genuss ist bei den Blättern übrigens meistens am größten, wenn Ihr junge und zarte Blätter erntet. Oft werden die Blätter mit zunehmendem Alter zäher und bitterer.

Würzkräuter

  • Acker-Senf (Sinapis arvensis) – Blätter, zarte Samenschoten
  • Breitblättriger Thymian / Quendel (Thymus pulegioides)
  • Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)
  • Gewöhnlicher Dost (Origanum vulgare) – Kraut und Blüten
  • Gewönlicher Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gewöhnlicher Meerrettich (Armoracia rusticana) – zum Würzen können sie jungen, fein gehackten Blätter verwendet werden.
  • Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium)
  •  Lauch, verschiedene Arten z.B. Kiel-Lauch (Allium carinatum) oder Rosenlauch (Allium roseum)

Essbare Garten- und Wildblüten

  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Borretsch (Borago officinalis)
  • Cosmea (Cosmos bipinnatus)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare)
  • Kornblume (Cyanus segetum)
  • Löwenzahn (Taraxacum officinale)
  • Malven (Malva spec.)
  • Rotklee (Trifolium pratense)
  • Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Sonnenblume (Helianthus annuus)
  • Stiefmütterchen, z.B. (Viola arvensis oder Viola tricolor)
  • Taubnessel (Lamium spec.)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria)
  • Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
  • Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota)
  • Zucchiniblüten (Cucurbita pepo spec.)
  • Klatschmohn (Papaver rhoeas

Auch mit Tomaten und Feta schmeckt dei Quiche super!

Malve
Kornblume
Ringelblume
Skabiose

Wildspinat- und Wildblüten-Quiche

Um eine bunte, leckere und gesunde Quiche zu backen, bedarf es keinem Kulturgemüse für die Füllung. Wildgemüse und Wildblüten sind mindestens genauso schmackhaft und stecken voller guter Inhaltsstoffe. Und auch für’s Auge sind sie ein Schmaus, denn das isst ja bekanntlich mit […] Rezept drucken

Zutaten

  • Teig:
  • 300 g Mehl
  • 200 g mittelweiche Butter
  • 1 Ei
  • 1/2 TL Salz
  • Füllung:
  • 325 ml Sahne
  • 6 Eier
  • 75 g Bergkäse
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskat
  • 3-4 Handvoll Kräuter und Blüten nach Wahl

Und so geht’s

  • Mehl in eine Schüssel geben, mit dem Salz vermischen und eine Mulde formen.
  • Butter und Ei hinzufügen und gut verkneten, bis ein homogener Teig entsteht.
  • Den Teig eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
  • Eine Tarteform mit Backpapier ausstaffieren, den Teig nochmals kneten und dann ausrollen.
  • Die Form mit dem Teig auslegen und an den Rändern hochziehen.
  • Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Für die Füllung Sahne, Eier, Bergkäse, Salz, Pfeffer und Muskat verquirlen.
  • Kräuter ggf. abrebeln oder klein schneiden und gemeinsam mit den Blüten auf dem Teig verteilen.
  • Jetzt die Füllung Sahne-Ei-Käse-Mischung gleichmäßig darauf verteilen, die Tarte in den vorgeheizten Ofen schieben und ca. 45 Minuten backen, bis die Füllung gestockt ist und sich die Tarte goldbraun gefärbt hat.

Ich wünsche euch viel Freude mit dem Grundrezept und beim Ausprobieren unterschiedlicher Varianten mit verschiedenen Kräutern und Blüten quer durch die Wildkräuter- und Gartensaison.

Lasst’s euch schmecken!

Alles Liebe!

Eure Wilde Möhre

Disclaimer! Wenn man selber Wildpflanzen sammelt und diese nutzt, muss man in der Lage sein, die Pflanze zu hundert Prozent sicher zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Informationen sind sorgfältig zusammengetragen und recherchiert. Dennoch übernimmt der Anbieter dieser Webseite keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Seiten und Inhalte. Die vorgestellten Hausmittel und Rezepturen ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Anwendung bei Babies, Kleinkindern, Kindern, Schwangeren und Menschen mit Bluthochdruck sollte in jedem Fall unter ärztlicher Begleitung bzw. nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Bei unklaren, schweren, akuten und anhaltenden Gesundheitsbeschwerden reichen Hausmittel nicht aus und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Nachmachen der Rezepturen und die Anwendung der Tipps geschieht auf eigene Verantwortung.

Fotos: ©Silja Parke

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