Am Sonntag haben wir einen kleinen Ausflug in den Auwald gemacht und bei schönstem Wetter schon ein richtiges “Maidinner” zusammen gesammelt. Morcheln gehören für uns im Frühling einfach dazu. Mindestens einmal muss es unser klassisches “Maidinner” geben. Neben den Morcheln gibt es dann Hopfensprossen, die auch als “wilder Spargel” bezeichnet werden. Eine Ähnlichkeit mit dem grünen Spargel ist nicht zu übersehen und auch geschmacklich steht er ihm in nichts nach. Eine echt wilde Köstlichkeit!
Frühlingszeit ... Morchelzeit!
Die warmen Tage haben uns in diesem Jahr eine Vegetation beschert, die mindestens zwei Wochen voraus ist. So haben wir schon kleine Morcheln gefunden, sehr aromatische und wirklich köstliche Pilze, die mit ihren wabenförmig gekammerten Hüten wie kleine durchlöcherte Schwämme ausschauen. Mit ihnen kann man eine wunderbar würzige Saucen zubereiten und sie haben ein wunderbar festes Fleisch, wir essen sie sehr gerne zu Pasta. Es gibt aber zahlreiche andere Möglichkeiten, sie zu verarbeiten, z.B. zu einer Morchelterrine, einer Kartoffelsuppe mit Morcheln oder Schmorbraten mit Morcheln. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Tipps zur Verarbeitung von Morcheln
Wichtig ist, dass die Morcheln nicht roh verzehrt werden. Sie enthalten das den Verdauungstrakt reizende, wahrscheinlich krebserzeugende Gift Hydrazin. Deswegen sollte man sie mindestens auf 80 Grad erhitzen, dabei zerfällt der giftige Inhaltsstoff. Morcheln die offensichtlich faule Stellen haben und anfangen zu verderben sollte man unbedingt stehen lassen bzw. aussortieren. Also immer darauf achten, dass die Morcheln frisch aussehen und auch frisch und nicht muffig riechen. Die kleinen Morcheln sind übrigens am aromatischten! Da sich in den Hohlräumen leicht Sand und Steinchen sammeln, ist es wichtig, die Morcheln vor der Verarbeitung zu reinigen. Ihr könnt sie einfach ausklopfen oder mit einem feinen Pinsel reinigen, denn hiermit kommt ihr gut in die Zwischenräume.
Wann und wo Ihr Morcheln findet
Morchelzeit ist vom Frühling bis in den Frühsommer. Ihr findet sie in Auwäldern, denn sie lieben nährstoffreiche, frische und kalkhaltige Böden. Häufig wachsen die Morcheln auch im Rindenmulch, vermutlich weil der Rindenmulch auch aus Auwäldern stammt.
Verwechslung und was bei Unsicherheit zu tun ist
Wie immer solltet ihr euch bei allem was ihr esst sicher sein, dass ihr es auch zu hundert Prozent richtig bestimmen könnt. Sowohl Speisemorcheln als auch Spitzmorcheln können verzehrt werden aber Achtung! Sie können mit Frühjahrs-Giftlorcheln verwechselt werden. Wer sich unsicher ist und trotzdem selber sammeln gehen möchte, der kann Pilzberatungsstellen, die es an fast allen Orten gibt, nutzen. Pilzberatungsstellen sind öffentliche Orte, zu denen private Pilzsammler hingehen können, um dort von sogenannten Pilz-Beratern ihre gesammelten Pilze begutachten zu lassen. Einfach mal nach Pilzberatungsstelle für euren Ort googeln oder beim Amt für Gesundheit nachfragen.
"Wilder Spargel"
Es gibt einige Pflanzen, aus denen man sich im Frühjahr einen köstlichen Wild-Spargel zubereiten kann. Zu unseren Morcheln lieben wir die jungen Hopfensprossen, denn sie sind sehr zart und bekommen durch das Blanchieren genauso eine herrlich grüne Farbe, wie grüner Spargel. Hopfen ist uns natürlich allen bekannt, sind wir in den deutschsprachigen Ländern doch leidenschaftliche Biertrinker. Auch die beruhigende Wirkung wird vielen geläufig sein aber habt ihr schon einmal die köstlichen Triebspitzen gekostet? Es lohnt sich wirklich! Apropros “Trieb”. In den früheren Klöstern wurde das Bier übrigens sehr geschätzt, weil es durch den Hopfen triebdämpfende Eigenschaften hat. Aber keine Angst, das hat nichts mit unserem Wilden Spargel zu tun, zum Bierbrauen und für einen beruhigenden Tee werden die Blüten verwendet.
Auch der Hopfen kann verwechselt werden, mit der giftigen Waldrebe. Der Hopfen hat im Gegensatz zur Waldrebe aber Nebenblätter und ist nach hinten abstehend behaart, während die Waldrebe glatte Stängel hat.
Rezept: Pasta mit Morcheln & Wildem Spargel
Pasta mit Morcheln & Wildem Spargel
wildemoehre
Frühlingszeit ist Morchelzeit. Am Sonntag haben wir einen kleinen Ausflug in den Auwald gemacht und bei schönstem Wetter schon ein richtige “Maidinner” zusammen gesammelt. Rezept und YouTube Anleitung hier im Blogpost […]
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Zutaten
Und so geht’s
Wir hatten uns ein bisschen mit der Technik versucht und die Entstehung unseres Dinners dokumentiert, ihr könnt es euch hier ansehen. 🙂
Einen guten Appetit!
Eure Wilde Möhre & ihr Liebster, der heute gekocht hat!
Fotos: ©Andreas Thomasser, ©Wilfred Bedek