Unser Haar macht einen erheblichen Anteil unseres äußeren Erscheinungsbildes aus, darum hegen und pflegen wir es. Wie bei einem Bild umrahmt das Haar unser Gesicht und verleiht ihm die gewisse Ausstrahlung. Hängt das Haar schlapp, strähnig und glanzlos herunter, dann sind wir damit unglücklich. Mit einer natürlichen Haarpflege können wir unser Haar nähren und kräftigen und sie ist wirklich ganz einfach selbst gemacht. Seht selbst, wie ihr euch ganz leicht aus Brennnesselwurzel und Rosenwasser ein ganz tolles Haarwasser herstellen könnt.
Mögliche Gründe für schlappes Haar
Eine mineralstoffarme Ernährung, Stress, die falsche Pflege oder hormonell bedingte Gründe können dazu führen, dass unser Haar nicht mehr so schön kräftig ist und glänzt, wie wir das gerne hätten. Es ist essenziell wichtig, dass wir unseren Körper von innen, wie von außen, mit den für die Körperfunktionen so wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Stumpfes, brüchiges und schlapp herunterhängendes Haar kann auf Mängel zurück zu führen sein. Aber auch eine falsche Haarpflege kann zu unschönen Ergebnissen führen. Anfangs tun die Haarpflegemittelchen oft eine gute Wirkung, aber schon bald ist der Effekt nicht mehr wie gewünscht. Darum sollte unbedingt auf natürliche Haarpflegeprodukte geachtet werden, denn Stoffe wie Silikone oder Erdöl-Derivate haben in einer Haarpflege nichts zu suchen und sind schlichtweg gesundheitsschädlich.
Schädliche Substanzen in herkömmlichen Haarpflegemitteln
Der Grund für die Verwendung bedenklicher chemischer Inhaltsstoffe seitens der Hersteller ist, dass sie zum einen kostengünstig sind und zum anderen Effekte erzielen, die von den Kunden gewünscht sind. Erdöl-Derivate beispielsweise werden als Feuchthaltemittel eingesetzt. Sie sollen die Hautfeuchtigkeit erhalten, reizen die Kopfhaut aber in Wirklichkeit und machen sie durchlässig für Giftstoffe. Silikone glätten das Haar, machen es leicht kämmbar und lassen es zunächst einmal glänzend ausschauen. Sie verbleiben allerdings im Haar, weil sie sich bei der Haarwäsche nicht herauswaschen lassen und machen das Haar dadurch schwer. Es hängt dann strähnig herunter und hat keine Sprungkraft mehr. Noch schlimmer ist jedoch, dass Silikone die Kopfhaut versiegeln und damit ihre natürliche Entgiftungsfunktion unterdrücken. Der Körper sucht sich dann andere Wege, was z.B. über Hautprobleme zum Ausdruck kommen kann. Wenn der Körper keinen Ausweg mehr findet, wird der Mensch krank. Es gibt eine Reihe weiterer chemischer Substanzen, die in herkömmlichen Haarpflegeprodukten oftmals enthalten sind. Sie reichen von potenziell Allergien auslösenden, über erbgut- und fruchtschädigenden, bis hin zu krebserzeugenden Substanzen. Als ich begann mich näher mit dieser Thematik zu befassen, war dies für mich ein guter Grund auf Naturkosmetik umzusteigen bzw. einfache Pflegeprodukte selbst herzustellen. Ich gebe außerdem zu bedenken, dass wir dazu neigen unsere Haut und unser Haar zu überpflegen. Auch hier ist weniger sicher mehr und Haut, Haar und Körper können besser damit umgehen.
So wirken Brennnessel und Rose
Für ein schönes Haar ist es wichtig, dass es gut genährt ist. Vor allem ein Mangel an Kieselsäure ist häufig Schuld daran, dass das Haar nicht mehr so schön aussieht. Kieselsäure ist nämlich ein wichtiger Bestandteil unserer Haarsubstanz. Sie wirkt direkt an der Haarwurzel, wo das Keratin neu gebildet wird. Mit Pflanzen, die reich an Kieselsäure sind, können wir daher das Haarwachstum unterstützen und unser Haar kräftigen, es erhält dadurch mehr Glanz und Festigkeit. In der Brennnessel sind u.a. in beträchtlicher Menge Mineralstoffe und vor allem auch Kieselsäure enthalten – und das Praktische ist: Sie wächst nahezu überall um uns herum in größeren Mengen! Das Rosenwasser duftet nicht nur herrlich, sondern hat auch feuchtigkeitsspendende, pflegende und antibakterielle Eigenschaften. Es ist mild und wohltuend für unsere Kopfhaut. Für die Herstellung von Rosenwasser werden hauptsächlich die Rosa damascena, Rosa gallica, Rosa centifolia und Rosa officinalis verwendet. Wer Duftrosen im Garten hat, kann sich ein Rosenwasser selber destillieren. Dies ist aber auch in der Apotheke und in guten Reformhäusern erhältlich.
Rezept: Brennnessel-Rosen-Haarwasser
Wie bei einem Bild umrahmt das Haar unser Gesicht und verleiht ihm eine schöne Ausstrahlung, darum hegen und pflegen wir es. Im Blog erfahrt ihr, wie man sich ganz leicht aus Brennnesselwurzel und Rosenwasser ein pflegendes Haarwasser herstellen kann […] Das Haarwasser könnt ihr in eine Sprühflasche geben, so könnt ihr es perfekt nach der Haarwäsche im Haar verteilen und in die Kopfhaut einmassieren. Das Haarwasser wird übrigens nicht ausgespült. Der Alkohol macht das Haarwasser lange haltbar, zudem werden die Inhaltsstoffe der Brennnessel gut im Alkohol ausgelöst. Wer aber fürchtet, dass der Alkohol die Kopfhaut zu stark reizt oder austrocknet, kann sich auch einfach einen Sud aus Brennnesselwurzel oder Kraut kochen, diesen abseihen und mit der gleichen Menge Rosenwasser mischen. Für den Sud übergießt ihr das Pflanzenmaterial mit der gleichen Menge (Volumen) kaltem Wasser und bringt den Ansatz zum Sieden. Danach lasst ihr ihn weitere 10 bis 15 Minuten zugedeckt kochen und wieder abkühlen, bevor ihr ihn abfiltert. Diese Variante ist allerdings höchstens ein paar Wochen haltbar aber ansonsten auch eine gute Alternative. Achtet unbedingt darauf, dass die Flasche steril ist und dass die Werkzeuge gut gereinigt sind – so können sich nicht so schnell Keime breit machen und ihr habt länger etwas von eurem Haarwasser.Brennnessel-Rosen-Haarwasser
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Und so geht’s
Kurz notiert
So sammelst du die Brennnesselwurzel
Für die Brennnesselwurzel ist die beste Sammelzeit das Frühjahr oder der Herbst. Ihr könnt die Brennnesselwurzel in Stücke schneiden und trocknen. So habt ihr das ganze Jahr über Material für die Verarbeitung. Die Brennnessel hat unterirdische Rhizome. Um daran zu kommen, ziehe ich die Pflanze einfach aus dem Boden und trage dabei Gartenhandschuhe, damit es nicht so brennt. Das Rhizom der Brennnessel ist so weit verzweigt, dass man eigentlich immer nur einen Teil davon herauszieht und die Brennnessel so munter weiter austreiben kann.
Tipp
Ihr könnt auch im selben Verfahren Birke, Klettenwurzel oder Rosmarin für ein pflegendes und kräftigendes Haarwasser verwenden.
Alles Liebe!
Eure Wilde Möhre
Fotos: ©Andreas Thomasser; Haar und Rose entsprechend der Verzichtserklärung Creative Commons CC0 von der kostenlosen Bilddatenbank Pixabay entnommen