Gewöhnliche Vogelmiere
(Stellaria media)
Kurz & knapp...
Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Vogelmiere, da Stuben-, Volierenvögel und Hühner sie lieben. Weitere Namen im Volksmund u.a. Hühnermiere, Hühner- oder Mäusedarm. Letzteres, weil ihre stark verzweigten Stängel im fortschreitenden Wachstum meistens schlaff am Boden niederliegen und ein an Gedärme erinnerndes, ausgebreitetes, Wirrwarr bilden. Es ist außerdem eine Referenz an den langen Faden, der stehen bleibt, wenn man den Stängel der Vogelmiere vorsichtig zerreißt.
Standort
Liebt nährstoffreiche und feuchte Standorte. Stickstoffzeiger.
- Parks
- Gärten, Balkone, Töpfe, Kübel
- Äcker, Hackfruchtäcker (z.B. Anbauflächen von Rübe, Kartoffel, Kohl)
- Mähwiesen
- Weinberge
- Ödflächen
- Wege
- Ufer
Sammelzeit
Von Frühjahr bis Sommer an trockenen Tagen.
Für die Wildkräuterküche ganzjährig, auch im Winter zu finden.
Zu verwendende Teile
Das ganze Kraut. Blätter, Knospen, Blüten, Stängel und Früchte.
Erkennungsmerkmale u.a.:
Blütezeit: Januar bis Dezember
Höhe: 30-40 cm
einjährig
- Flacher, bodendeckender Wuchs, stark verzweigte, oft schlaff niederliegende Stängel
- Faden, der stehen bleibt, wenn man den Stängel zerreißt (Mäusedarm)
- Einreihig behaarte, runde Stängel
- Gegenständige, eiförmig zugespitzte, weiche, kahle Blätter, unten gestielt, oben sitzend
- Aus den Blattachseln entspringen neue Triebe
- Sternförmige, weiße Blüten (4-7 mm)
- 5 Kronblätter, die bis zum Grund gespalten sind und deswegen wie 10 Kronblätter wirken können. Manchmal fehlen Kronblätter.
- Die Kronblätter sind höchstens so lang wie die Kelchblätter
- 3 Griffel im Blütenzentrum
- 3-10 Staubblätter mit violetten Staubbeuteln
Inhaltsstoffe
u.a.
- Saponine
- Flavonoide
- Schleimstoffe
- Vitamine und Mineralstoffe, vor allem A,B,C-Vitamine, Kalium, Magnesium, und Eisen
- Gerbstoffe
- Kieselsäure
- Gamma-Linolensäure
- wenig ätherische Öle
Wirkung laut Volksheilkunde
- schleimverflüssigend, schleimlösend, hustenstillend
- antiviral
- harntreibend
- verdauungsfördernd, leicht abführend
- blutreinigend
- leicht wundheilend
- juckreizlindernd
Einsatzbereiche in der Volksheilkunde u.a.
- Hustenmittel
- Blutreinigungsmittel
- Reinigungskuren
- Durchspülen der Nieren und Harnwege
- Rheumatische Beschwerden und Gelenksentzündungen
- Ekzeme, Geschwüre, Schuppenflechte, Krampfadern, Insektenstiche, harmlose Wunden
Einsatzbereiche in der Wildkräuterküche u.a.
- Salate
- Füllungen
- Gedünstet als Wildgemüse, ähnlich wie Spinat (Beilage)
- Aufstriche
- Smoothies
- Samen lassen sich als Microgreens ziehen
Geschmack: Mild, ähnlich wie Kopfsalat, leicht erbsenartig, ein wenig wie junger Mais.
ACHTUNG!! Verwechslungsgefahr
Weitere ungiftige Mierenarten und Hornkräuter, Gauchheilarten (giftig).
Weitere Beiträge & Rezepte in meinem Blog mit der Gewöhnlicher Vogelmiere...
Viel Freude beim Schmökern und Ausprobieren 🌿 wünscht euch
Eure Wilde Möhre
Fotos: ©Silja Parke