Was nährt und schützt in der Erkältungszeit?

by wildemoehre

Nach einer langen, milden Zeit mit hohen Temperaturen, sind wir nun doch mitten im Winter und damit in der Erkältungszeit angekommen. Nass, kalt, feucht, ideal für die Verbreitung von Erkältungsviren. Diese haben bei einer Körpertemperatur von unter 37 Grad leichteres Spiel. Es wird also wahrscheinlicher, dass wir uns mit den Erkältungsviren anstecken, wenn wir mal so richtig auskühlt sind. Hinzu kommt trockene Heizungsluft in den Innenräumen, welche die Schleimhäute austrocknet, die uns normalerweise vor dem Eindringen von Viren schützen. Die Hochzeit für Erkältungen liegt zwischen Januar und März. Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir auf uns achten und fürsorglich mit uns umgehen. Warum erst die Krankheit behandeln? Wenn wir ein paar Dinge beachten und heilsame Lebensmittel für unsere Ernährung wählen, können wir vorbeugen. Gesundheit fängt bei einem guten Lebensstil und mit Prophylaxe an. In diesem Blogbeitrag findest du Infos und Tipps um der Erkältung vorzubeugen. Außerdem stelle ich dir einen meiner Lieblinge, wenn es um heilsame Speisen zur Erkältungsvorbeugung geht, vor. 

Heilsame Nahrung

Die Erkenntnis, dass Heilpflanzen nicht nur Medizin, sondern auch heilsame Nahrung sind, ist überhaupt nichts Neues, auch wenn es angesichts der vielen Ernährungsratgeber vielleicht so erscheinen mag. Schon der bekannte griechische Arzt Hippokrates sagte in der Antike: “Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.” Als Arzt sah Hippokrates seine Hauptaufgabe darin, die Kräfte des Körpers durch eine natürliche Ordnung und eine günstige Ernährungsweise zu erhalten und zu stärken. Auch namhafte VertreterInnen der Klosterheilkunde, wie Hildegard von Bingen oder der berühmte Universalgelehrte und Arzt Paracelsus waren dieser Ansicht. Die Heilkundigen waren davon überzeugt, dass eine ungünstige Mischung von Körpersäften zu Krankheiten führe, da sie die Störung der Lebensharmonie und damit des Gleichgewichtes im Körper verursache. Die Gesundheit sei wesentlich von einer guten Mischung der Körpersäfte und einer natürlichen Lebensführung abhängig. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Ungleichgewichten durch eine wohl bedachte und ausgewogene Auswahl von Nahrungsmitteln sowie durch eine bewusste Lebensführung entgegen gewirkt werden kann  Der Mensch ist dabei als Ganzes zu betrachten. Nahrung im Sinne von Lebensmitteln allein helfen meistens nicht. Es gibt viele weitere Faktoren, die uns nähren und in der nötigen Balance halten, um gesund zu bleiben oder manchmal auch um wieder gesund zu werden. Hierzu zählen u.a. Bewegung an der frischen Luft, Schlaf, innerer Frieden, Erholungsphasen und so weiter. So können wir also selbst auch ein bisschen Einfluss nehmen.

Thymian - Honig - Knoblauch: Ein starkes Trio zur Stärkung der Immunabwehr

Thymian

Thymian ist eine beliebte Heilpflanze für Erwachsene und Kinder. Nach der Vier-Elemente-Lehre gilt Thymian als warm und trocken und hilft Kälte und Feuchtigkeit auszugleichen. Thymian ist erwärmend und wirkt antibakteriell und antiviral. Er ist durchblutungsfördernd und stärkt das Immun- und Verdauungssystem. Thymian ist eines der bekanntesten Hustenmittel, denn er wirkt entkrampfend, verflüssigt Schleim und hilft ihn hinaus zu transportieren.

Honig

Honig galt schon bei den Griechen der Antike als heilsame Nahrung und als Heilmittel. Honig enthält antibiotische Inhaltsstoffe, welche das Wachstum von Bakterien hemmen. Er hat antientzündliche und wundheilende Eigenschaften und stärkt das Immunsystem. Honig enthält u.a. die Vitamine B und C, Polyphenole, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren. Er gilt als Antioxidans. Darüber hinaus ist Honig ein sehr guter Energielieferant. Er enthält zwar 20 Zuckerarten, hat aber einen niedrigen glykämischen Index und lässt daher auch den Blutzucker nicht so stark ansteigen, wie etwa Haushaltszucker.

Knoblauch

Knoblauch ist ein natürliches Antibiotikum, wirkt antiviral, antimikrobiell, pilztötend und stärkt das Immunsystem. Er ist sehr nährend, stärkt den Magen und gilt als blutfett-, cholesterin- und blutdrucksenkend. Der Knoblauch wird in der Vier-Elemente-Lehre ebenfalls als warm und wirksam gegen Kälte angesehen. Knoblauch fördert die Durchblutung und sorgt so für warme Hände und Füße. Wir wissen ausßerdem, dass er die Gefäße schützt und Durchblutungsstörungen vorbeugt. Knoblauch ist seit Jahrhunderten als universelle Nahrungs- und Heilpflanze hoch angesehen und wurde sogar den ägyptischen Pharaonen als Grabbeigabe mit in ihre “jenseitiges Leben” gegeben. Der “Kräuterpfarrer” Johann Künzle (1857-1945) war der Ansicht, das Knoblauch ziehende Eigenschaften habe und Krankheiten herausziehen könne. 

Rezept: Thymian-Honig-Knoblauch-Brot stärkt und schützt in der Erkältungszeit

 

“Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.” (Hippokrates) Bestimmte Lebensmittel können uns jetzt in der Erkältungszeit helfen gesund zu bleiben, aber nicht nur: Es gibt noch viele weitere Tipps um den Erkältungsviren jetzt nicht zu erliegen […]

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Zutaten

  • 1-2 Scheiben Dinkel- oder Sauerteigbrot
  • Butter oder Olivenöl
  • 1-2 frische Knoblauchzehen
  • einige Zweige frischen Thymian (alternativ getrockneten Thymian)
  • 1-2 TL Honig

Und so geht’s

  • Brot mit Butter beschmieren (alternativ mit etwas Olivenöl beträufeln)
  • Knoblauchzehen in hauchdünne Scheiben schneiden und Butterbrot damit belegen.
  • mit Honig beträufeln und mit Thymian bestreuen.

Kurz notiert

Bei Knoblauch kommt natürlich auch schnell die Frage des Mundegruchs auf. Tatsächlich lässt sich gegen den Geruch nicht richtig viel tun, da er auch über die Haut ausgeschieden wird. Ein wenig abmildern kann man ihn durch den Genuss von Petersilie sowie durch Zähneputzen. Ich mag den Geschmack von Knoblauch sowie auch von Bärlauch gerne, deswegen macht mir das nichts. Wegen dem Geruch esse ich beides einfach erst nach dem Büro oder an meinen freien Tagen und wenn ich weiß, das ich nichts “Offizielles” mehr vorhabe. 🙂 Es ist schade, dass Knoblauch wegen des Geruchs eher gemieden wird, denn er hat so vielfältige, positive Auswirkungen auf die Gesundheit.

Sei gut zu dir: Was außerdem hilft, in der Erkältungszeit gesund zu bleiben

Was wir nie  vergessen sollten ist, dass wir selbst etwas für unsere Gesundheit tun können. Es ist wichtig, auf uns zu achten. Vielen fällt es schwer, mit der Achtung bei sich selbst anzufangen. Meistens behandeln wir andere besser als uns selbst. Aber es lohnt sich , bei sich selbst anzufangen, dann haben wir auch genug Kraft und Energie für unsere Lieben und für die Dinge, die wir gerne tun, aber auch für die Dinge, die schlichtweg erledigt werden müssen. Was hilft also, in der dunklen und kalten Erkältungszeit gesund zu bleiben?

  • Regelmäßig Händewaschen: Es ist wirklich so. Hygiene ist in dieser Zeit sehr wichtig, da sich Erkältungen über Viren übertragen. Diese können einfach sehr leicht über die Hände übertragen werden. Beim Handgeben, wenn Gegenstände von vielen Personen angefasst werden, z.B. Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln, Türklinken oder Spielzeuge im Kindergarten.
  • Warmhalten: – Warmhalten: Warme Kleidung und vor allem warme Füße sorgen für eine gute Körpertemperatur. Die Viren haben dann nicht so leichtes Spiel. Schal, Mütze, Handschuhe und warme Socken sind nicht nur eine Wohltat, sie sollten an kalten Tagen unsere steten Begleiter sein, um den Körper vor dem Auskühlen zu schützen. Wärmende Kräuter und Speisen sorgen zusätzlich für innere Wärme, eine gute Durchblutung – auch der schützenden Schleimhäute – und stärken das Immunsystem. Warme Getränke und Speisen, wie Gewürz- und Ingwertee, warme Gemüsegerichte und wärmende Eintöpfe mit Lauch-, Wintergemüsen sowie Knollen und Wurzeln sind jetzt wohltuend. Wärmende Gewürze wie Anis, Chili, Pfeffer, Ingwer, Knoblauch, Koriander, Kümmel, Thymian, Rosmarin und Zimt sorgen für gute Durchblutung und innere Wärme. Auch Wechselduschen am Morgen sorgen für eine gute Durchblutung. Ein ansteigendes Fußbad hilft ebenfalls bei kalten Füßen und wärmt den Körper.
  • Schlaf und Erholung: Schlafmangel schwächt das Immunsystem. An der University of California fanden Wissenschaftler heraus, dass Kurzschläfer, die in einer Studie absichtlich Rhinoviren ausgesetzt wurden, 4,5 Mal häufiger einer Erkältung erlagen als Probanden, die regelmäßig 7 Stunden und mehr schliefen. Dies konnte sogar unabhängig vom Alter, Lebensstil und Stress, dem die Studienteilnehmer ausgesetzt waren, festgestellt werden. Erholung durch Schlaf ist also essenziell, nicht nur bei der Vorbeugung von Erkältungen, sondern u.a. auch bei der Vorbeugung von Übergewicht, Herzerkrankungen, Diabetes, Depressionen und frühzeitigem Gedächtnisverlust. Die Schlafdauer sollte mindestens zwischen 7 und 8 Stunden liegen. Wichtig ist ein tiefer Schlaf. Man sollte sich also schon vor dem Einschlafen entspannen. Fernsehen, Computer, Handys, Tablets etc. sind vor dem Schlafen kontraproduktiv. Das blaue Licht unterdrückt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und täuscht Tageslicht vor. Entspannung vor dem Schlaf sorgt für einen gesunden Schlaf und für eine lange Durch- und Tiefschlafdauer. Ein gutes Buch, schöne Musik, ein Entspannungsvollbad oder ansteigendes Fußbad, ein beruhigender Kräutertee, Entspannungstechniken wie Meditation oder Kräuterkissen oder eine Abendräucherung auf dem Stövchen mit Entspannungskräutern, sind dem Schlaf dagegen dienlich und sind gleichzeitig Nahrung für die Seele. Entspannende Kräuter bzw. Düfte sind u.a. Lavendel, Hopfen, Baldrian, Waldmeister, Steinklee, Rose, Vanille, Orange, Neroli, Fichte, Zirbe und Zeder.

  • Dauerhaften Stress  vermeiden: Steht unser Körper ständig unter Strom, wirkt sich dies auch ungünstig auf die Stärke unseres Immunsystems aus. Stress können wir nicht immer vermeiden, es ist dabei aber wichtig, dass der Stress nicht dauerhaft ist und Zeiten für Erholung und Regeneration eingehalten werden. Hierbei helfen Entspannungstechniken, wie Yoga oder Meditation, Powernaps, Aufenthalte in der Natur und Dinge, die wir gerne machen und die uns gut tun. Ob wir uns gerne alleine mit einem guten Buch einkuscheln, gemeinsame Zeit mit unseren Liebsten verbringen oder in guter Gesellschaft beim Musizieren oder Tanzen entspannen, das ist ganz individuell. 
  • Lieben: Nicht nur, dass Kuscheln gerade in der kalten Jahreszeit besonders schön ist und die Seele nährt. Auch innige Küsse und Sex trainieren die Immunabwehr. Hierbei tauschen die Partner nämlich tausende von Bakterien aus. Dabei werden Abwehrzellen aktiviert, was das Immunsystem stärkt und so den Organismus besser vor Angriffen durch Viren schützt. 
  • Bewegen: Durch Sport und Bewegung schüttet der Körper verschiedene Botenstoffe aus, die das Immunsystem positiv beeinflussen und stärken.
  • Raus gehen: Die Natur tut einfach der Seele gut. Die frische Luft ist gut für unsere Schleimhäute, die unter der trockenen Heizungsluft leiden und wenn sie austrocknen viel anfälliger für Viren sind. Durch regelmäßige Waldaufenthalte wird die Produktion der körpereigenen Killerzellen erhöht und das Immunsystem gestärkt.
  • Schleimhäute feucht halten: Im Haus kann man den Schleimhäuten etwas Gutes tun, indem man Wasser oder Sole auf Heizkörpern und Öfen verdunstet. Ich gebe gerne auch dezent ein paar Tropfen ätherisches Öl zu dem Wasser, z.B. Fichte, Kiefer, Zirbe oder Zeder. So duftet es nicht nur gut, die ätherischen Öle wirken auch gleich noch gegen Viren und Bakterien. Auch mit Kräutertees können wir unsere Schleimhäute pflegen und schützen. Hierfür eignen sich schleimstoffhaltige Pflanzen, wie Malvenblüten, Lindenblüten, Spitzwegerichkraut oder Eibischwurzeln. Wichtig ist hierbei, einen Kaltansatz zu machen und den Tee nur lauwarm zu trinken (nicht aufkochen oder mit kochendem Wasser überbrühen).
  • Luft reinigen: Regelmäßiges Lüften sorgt für ein gutes Raumklima und für frische Luft. Früher wurden Krankenzimmer und auch Häuser, in denen Menschen krank waren, häufig geräuchert, um hiermit den Viren und Bakterien Einhalt zu gebieten.  Dies ist auch noch heute eine gute Methode und dazu noch Nahrung für die Seele. Insbesondere die heimischen Harze, wie Lärche, Fichte, Tanne, Zirbe und Kiefer eignen sich hierfür gut. Es gibt aber noch zahlreiche andere reinigende und desinfizierende Räucherstoffe, wie z.B. Lavendel, Wacholder, Beifuß oder Thymian. 

Ihr Lieben! Kommt weiterhin gut durch die kalte Jahreszeit, tut euch Gutes, haltet euch warm und bleibt gesund. Alles Liebe!

Eure Wilde Möhre

Disclaimer! Wenn man selber Wildpflanzen sammelt und diese nutzt, muss man in der Lage sein, die Pflanze zu hundert Prozent sicher zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Informationen sind sorgfältig zusammengetragen und recherchiert. Dennoch übernimmt der Anbieter dieser Webseite keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Seiten und Inhalte. Die vorgestellten Hausmittel und Rezepturen ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Anwendung bei Babies, Kleinkindern, Kindern, Schwangeren und Menschen mit Bluthochdruck sollte in jedem Fall unter ärztlicher Begleitung bzw. nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Bei unklaren, schweren, akuten und anhaltenden Gesundheitsbeschwerden reichen Hausmittel nicht aus und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Nachmachen der Rezepturen und die Anwendung der Tipps geschieht auf eigene Verantwortung.

Fotos: ©Silja Parke, freepic premium oder entsprechend der Verzichtserklärung Creative Commons CC0 von der kostenlosen Bilddatenbank Pixabay  entnommen

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