Tag 3 unserer Portugalreise – Barragem do Monte da Rocha & Ourique – 03. Mai 2017

by wildemoehre

Heute steht bei uns der Tag unter dem Motto „Blühende Wiesen“. Via Luftbildaufnahme haben uns ein Ziel ausgemacht und machen uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Barragem do Monte da Rocha, das ist eine Talsperre im Distrikt Beja, die den Sado zu einem Stausee aufstaut und in der Nähe der kleinen Stadt Castro Verde liegt. Stauseen gibt es hier im Alentejo einige, hier wird das vor allem im Winter anfallende Regenwasser aufgefangen und gesammelt und zum Teil auch das Wasser von Flüssen aufgestaut. Dies ist äußerst wichtig, um diese trockene Region mit ausreichend Wasser versorgen und Landwirtschaft betreiben zu können. Inzwischen werden hier sogar wieder Weine angebaut, die von wirklich guter Qualität sind und zum Teil dafür schon Auszeichnungen erhalten haben. Auch für uns hat der Stausee etwas Positives, so hat er uns doch in der großen Hitze Erfrischung beschert. Aber erst einmal wieder zurück zu den Wiesen…

Blühende Wiese beim Barragem Monte da Rocha

Da wir Biologen, Kräuterpädagogen und Kräuterbegeisterte sehr spontan auf unsere Umwelt reagieren, muss man damit rechnen, dass unsere Busse plötzlich am Straßenrand halten, wenn uns etwas gefällt und wir herausspringen und ausschwärmen. So kam es dann auch wieder nach den ersten paar Kilometern. In den Bann gezogen hat uns eine Wiese, die übersät ist mit Weißlicher Zistrose, die allerdings pinkfarbene Blüten hat aber weißfilzige Blätter, woher der Name rührt. Außerdem fanden wir Schopflandel, Sternklee, Affodill und viele andere hübsche Blüten. Die Zistrosen duften so herrlich, da können wir nicht widerstehen und pflücken uns ein paar Sträußchen Tee, Hydrolate und was uns kreativen Menschen noch so einfällt.

Wiese mit Schopflavendel und Zistrosen
Weißliche Zistrosen mit rosafarbenen Blüten und weißfilzigen Blättern
Zistrosen und Bart Pippau
Bläuling auf Schopflavendel
Sternklee-Fruchtstand
Weißer Affodill
In unserer Gruppe herrscht ausgelassene Stimmung

Es geht weiter, unterwegs halten wir in einem Dorf mit Stierkampfarena und trinken in einem Café eine Runde Espresso. Die Einheimischen schauen nicht schlecht, wenn auf einmal 15 Personen aus den beiden Bussen hüpfen und alle nacheinander in den Laden strömen. Viele Touristen verirren sich bestimmt nicht hierher.

Auf geht’s zum See. Kurz davor halten wir wieder an einer Wiese, dieses Mal dominiert die Farbe Gelb. Ein Meer von gelben Margeriten, weiße Kamillenblüten, violette Disteln und blauer Natternkopf. An den Rändern Bellardie und Parentucellie. Es zieht uns eine Böschung hoch und finden eine Stelle, an der ein gelber, recht hoher Doldenblütler einen Kreis bildet, ein kraftvoller Ort, wir bleiben eine Weile. Die Dolden sind bald kugelförmig und die Döldchen bilden wiederrum kleine Kugeln, einfach bezaubernd!

Zwischenstation im Café
Herrliche Wiesen voller gelb blühender Margeriten und weiß blühender Kamille
Wir genießen die Weite dieser nur dünn besiedelten Landschaft
Schöne Farbkombination: Margeriten und Natternkopf

Oben angekommen schauen wir ein wenig herum, finden u.a. wieder den Sternklee. Die Eichen spenden angenehmen Schatten und so bleiben wir eine Weile unter den kühlenden Baumdächern sitzen, bevor es dann wirklich zum See weitergeht.

Der Kreis aus gelben Dolden zieht uns magisch an
Die Dolden dieses gelben Doldenblütlers sehen aus wie große Kugeln und auch die Döldchen wiederrum bilden kleine Kugeln
Kleine kugelige Döldchen
Wunderschöne Früchte des gelben Doldenblütlers mit Flügeln, weißlich schimmernd wie Perlmutt und mit rosa-hellgrüner Färbung
Mittagshitze im Schatten der Bäume
Einfach Verweilen und Genießen

Am See angekommen suchen wir uns eine schöne, schattige Stelle und packen den Picknickkorb aus, den Isabel und Tomás uns hergerichtet haben. Geht es uns gut! Nach dem Essen sind wir nicht mehr zu halten. Jetzt wollen wir endlich baden! Herrlich! Wir schwimmen bis zur anderen Uferseite und wieder zurück. Die einen mögen gerne ein bisschen relaxen, die anderen streifen umher und beobachten Greifvögel oder erkunden die Gegend.

Picknick am Barragem Monte da Rocha
Birdwatching am See
Badevergnügen
Kunstwerke der Natur
Skorpionschwanz
Ampfer
Glockenblume
Gelbes Brandkraut
Kugelblume
Raupe vom Schwalbenschwanz
Wilde Möhre

Auf dem Rückweg halten wir noch in Ourique, einer kleinen, sehr hübschen Stadt, mit engen Gassen, und hübschen Häusern, in der wir uns gleich alle wohlfühlen. Coffeetime again! In dem Café gibt es die leckeren Pasteis de Nata, das ist ein typisch portugiesisches Blätterteiggebäck mit einer fein schmeckenden Cremefüllung und Suchtfaktor. An den Straßenrändern von Ourique stehen, wie in einer Allee angeordnet, voll behangene Orangenbäume. Wir staunen! Was für ein Paradies! Einen Haken hat die Sache allerdings. Die Orangen sind bitter. 

Gefliestes Haus (rechts): Typisch für Portugal
Schöner Blick: Von der Stadt direkt in die weite Landschaft
An den Straßenrändern stehen wie in einer Allee voll behangene Orangenbäume
Bica (Espresso) und Pasteis de Nata im Café in Ourique
Ein beschauliches Örtchen: Platz mit Brunnen und schönen Bäumen (Schmetterlingsblütler mit fein gefiederten Blättern und violetten, glockenförmigen Blüten)
Azuleijos: Die Fliesenbilder sind typisch für Portugel
Schmale Gässchen in Ourique
Schaut! Was für eine Süße!

Nun ist es schon recht spät. Wir müssen uns auf den Rückweg machen, im Dias Distintos wartet unser köstliches Abendessen auf uns. Natürlich schaffen wir das wieder nicht, ohne überall stehen zu bleiben… Hier die Störche, dort die Bienenfresser, die Haubenlerche und jede Menge gelbe und blaue Wiesen. Inzwischen ziehen wir unseren Fahrer Andreas schon damit auf, denn in seiner Leidenschaft vergisst er völlig die Zeit und hält unseren Bus bei jeder Blume und jedem Tierchen an, woraufhin wir wieder aussteigen. Am Ende fragen wir ihn bei jeder vorüberziehenden Blumenwiese, ob er nicht kurz anhalten will. Unsere Scherze sind liebevoll und am Ende des Tages haben wir viel gesehen und erlebt und sind beeindruckt von der Vielfalt und den unterschiedlichsten Biotopen, die wir auf unserer Reise schon kennen gelernt haben.

Bienenfresser
Storchennest im Baum

Alles Liebe!

Eure Wilde Möhre

Fotos: ©Andreas Thomasser, ©Silja Parke

Disclaimer! Wenn man selber Wildpflanzen sammelt und diese nutzt, muss man in der Lage sein, die Pflanze zu hundert Prozent sicher zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Informationen sind sorgfältig zusammengetragen und recherchiert. Dennoch übernimmt der Anbieter dieser Webseite keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Seiten und Inhalte. Die vorgestellten Hausmittel und Rezepturen ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Anwendung bei Babies, Kleinkindern, Kindern, Schwangeren und Menschen mit Bluthochdruck sollte in jedem Fall unter ärztlicher Begleitung bzw. nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Bei unklaren, schweren, akuten und anhaltenden Gesundheitsbeschwerden reichen Hausmittel nicht aus und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Nachmachen der Rezepturen und die Anwendung der Tipps geschieht auf eigene Verantwortung.

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2 comments

Gabriele Parke 6. Mai 2017 - 13:07

Durch das reisetagebuch sind wir ebenfalls mittendrin in euren Exkursionen und lernen dadurch viele neue Pflanzen und birdy’s kennen. Wir sind schon jeden tag gespannt,was ihr neues entdeckt habt. Wir wünschen euch und der reisegruppe einen schoenen tag, genießt die letzten Stunden zusammen. Morgen einen guten Rückflug LG aus brinkum

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wildemoehre 9. Mai 2017 - 22:51

Habt lieben Dank! Alles Liebe nach Norddeutschland!

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